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Dorothee Henzler

Religionslehrerin

„Das Fach Religion lässt eine vielschichtige Betrachtung des Alltags zu, zeigt Wege in den Glauben, fördert Toleranz und kritische Reflektion.“

Schon als Kind war ich in unserer Pfarrgemeinde als Ministrantin, später als Oberministrantin, tätig, und ich übernahm mit zunehmendem Alter immer mehr Aufgaben, wie beispielsweise den Dienst als Lektorin oder die Mithilfe bei der Organisation von Gottesdiensten. Somit spielten der Glaube und die Mitarbeit in meiner Pfarrgemeinde stets eine wichtige Rolle in meinem Leben, und beides gibt mir bis heute Halt.

In der Schule empfand ich das Fach katholische Religionslehre immer als sehr angenehm. Es war das Fach, in dem ich einfach mal „ich“ sein konnte und durfte. Der enorme Leistungsdruck fiel ab und wir sprachen über viele interessante Themen. Neben den Glaubensinhalten, die wir oft durch Bibelgeschichten nähergebracht bekamen, sprachen wir auch über sehr lebensnahe Themen, wie zum Beispiel Abtreibung oder die Todesstrafe und in der Oberstufe dann über die bekanntesten Religionskritiker, wie Feuerbach und Nietzsche. Auch mit der Kirchengeschichte haben wir uns beschäftigt. Das Fach bietet einfach eine enorme Bandbreite an Unterrichtsinhalten, was ich immer als sehr spannend empfand.

 

Ich habe mich schließlich für den Beruf der Religionslehrerin entschieden, weil ich diese Begeisterung für das Fach teilen möchte. Im Religionsunterricht ist für alle etwas dabei: egal, ob streng gläubig oder eher kritisch. Ich lade meine Schülerinnen und Schüler ein, miteinander ins Gespräch zu kommen, zu diskutieren, Sorgen, Wünsche und Verwirrungen zu teilen. Das Fach soll neben der Unterweisung in den Glauben auch ermöglichen, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen und diesen „auszuloten“. Die Botschaft Jesu ist ganz einfach und wir alle können sie in unser Leben integrieren. Mir ist es außerdem sehr wichtig, dass ich meinen Schülerinnen und Schülern Zeit zum Abschalten gebe, ihren voll durchgeplanten Schulalltag etwas entschleunige, indem wir zum Beispiel in den Meditationsraum gehen oder aber auch die Klassengemeinschaft mit Hilfe von erlebnispädagogischen Elementen stärken. So lerne ich sie in einer noch intensiveren Weise kennen.

 

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Das Fach Religion hat für manche einen verstaubten Charakter, doch ich möchte meine Schülerinnen und Schüler immer wieder vom Gegenteil überzeugen. Alle Themen können in unseren Alltag einbezogen, viele Feste von einem religiösen Hintergrund her besser verstanden und Bibelgeschichten in die Sprache von heute übersetzt werden. Eine christliche Auffassung vom Leben beleuchtet viele Aspekte in der Ethik aus verschiedenen Blickwinkeln und fördert zur Aufgeschlossenheit und Toleranz, aber auch zur kritischen Auseinandersetzung. Religion ist in meinen Augen eines der anspruchsvollsten Fächer, da man sich neben der fachwissenschaftlichen Expertise auch ein großes Spektrum an Allgemeinwissen aneignen muss, das kontinuierlich erweitert werden sollte. Dennoch ist es für mich gleichzeitig eines der schönsten Fächer, da es eine vielschichtige Betrachtung des Alltags zulässt, Wege in den Glauben zeigt, Toleranz und kritische Reflektion fördert und ein sehr breites Repertoire an Inhaltsaspekten abdeckt.

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