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Maike Straub

Bildungsreferentin

„Bete, als hinge alles von Gott ab. Handle, als hinge alles von dir ab.“

Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, als ich zum ersten Mal den Gedanken hatte, dass Bildungsreferentin der richtige Job für mich sein könnte. Ich war damals – vor etwa zehn Jahren – auf einem großen Pfingstzeltlager der Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens in Mainz und fand die Arbeit der Bildungsreferentin richtig cool. Es begeisterte mich zu sehen, wie viel Spaß das Team bei der Organisation der Veranstaltung und der Begleitung junger Menschen hatte. Aber auch, mit wie viel Herzblut der Job ausgeübt wurde. Ab diesem Zeitpunkt stand für mich fest: Diesen Beruf möchte ich ergreifen. Und so begann ich nach dem Abitur und einem Auslandsjahr in Nairobi mit dem Studium der Sozialen Arbeit. Dabei nutzte ich die vielen verschiedenen Gelegenheiten, die sich mir boten, um praktische Erfahrungen zu sammeln: Ich versuchte mich im Organisieren von Bildungsformaten, im Begleiten von Einzelpersonen und Gruppen und im Anleiten von Gruppenprozessen. Dabei lernte ich schnell, dass es nicht darum geht, einen ausgedachten Plan durchzuziehen, nur auf das Ziel ausgerichtet, sondern immer wieder zu schauen, was jetzt passend ist, wie das Ziel erreichbar ist, flexibel zu sein und vor allem in Kontakt zu bleiben – mit mir, mit dem Team und den Teilnehmenden. Bis heute bin ich unheimlich dankbar für die verschiedenen Möglichkeiten, Rückmeldungen und die Begleitung durch die Hauptberuflichen. Das Studium an sich war für mich vor allem dazu da, mir theoretisches und wissenschaftliches Wissen anzueignen, um mein Handeln zu professionalisieren. Viel wichtiger waren mir die Praxis und die Anwendung des Wissens.

Ich kann also durchaus sagen, dass ich meine Berufung im in mich Hineinhören, im Erleben und Erfahren fand. Getragen wurde ich immer von einem starken Gemeinschaftsgefühl und einer tiefen Begeisterung. Dabei gibt mir mein Glaube im Gebet, in der Ruhe, im Kontakt mit mir selbst Rückhalt, wenn ich Zweifeln verfalle und mich selbst hinterfrage. Er gibt mir Rückhalt, nach vorne zu blicken, Vergangenes zu reflektieren und zu nutzen, mich dabei aber nicht zu lähmen. Und er motiviert mich, für eine solidarischere Welt einzustehen und jungen Menschen Räume zu geben, sich aus dem Glauben heraus zu engagieren und so Verantwortung für Kirche und Gesellschaft zu übernehmen. Hierin sehe ich meine Berufung.

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Ein Zitat von Ignatius von Loyla beschreibt meinen Glauben sehr treffend: „Bete, als hinge alles von Gott ab. Handle, als hinge alles von dir ab.“ Mein Berufsalltag ist dabei deutlich vielfältiger, als ich es zunächst erwartet hatte. Lange Zeit stellte ich mir vor, dass die Tätigkeiten der Bildungsreferentin vor allem darin bestehen, mit jungen Menschen gemeinsame Veranstaltungen zu planen, sie zu begleiten und zu unterstützen. Neue Impulse in die einzelnen Gruppen zu geben und kritische Nachfragen zu stellen; sie aber vor allem in ihren Bedürfnissen ernst zu nehmen und gemeinsam mit einem Team mit ihnen an ihrer Berufung zu arbeiten. Doch ich muss mich auch mit Themen beschäftigen, auf die ich nur wenig Lust habe, wie beispielsweise das Schreiben von Sachberichten und die Beschäftigung mit Fragen des Datenschutzes. Darüber hinaus gehören verwaltungstechnische Themen, die Geschäftsführung und das Klären von Rechts- und IT-Fragen zu meinen Aufgaben sowie das Entwickeln von Strukturen und die Planung des Finanzhaushalts. Dank dieser weiteren Bereiche, die mir vorher nicht bewusst waren, kann ich mich mit neuen Themen auseinandersetzen und bekomme auch die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln Phasen durchzustehen, in denen Tätigkeiten, die mir keinen Spaß machen, Überhand nehmen. Genau das macht für mich Berufung aus – nicht stehen bleiben, sich auf Wissen und Erfahrungen ausruhen, sondern Neues entdecken, neue Impulse bekommen, mich weiterentwickeln und weiterentwickeln lassen.

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